Ich sage es euch gleich: heute wird es keine Sehenswürdigkeiten geben und auch die Ausbeute an Bildern ist eher gering. Es war ein Reisetag und so gibt es eher mehr zu erzählen als zum Herzeigen.
Der Wecker läutet wieder mal früh – wir haben ja schließlich einen Flug zu erwischen. Es folgt also das uns bald wieder vertraute einpacken der Sachen. Hinzu kommt diesmal natürlich noch das abwiegen und und und. Was man eben so vor einem Flug noch alles erledigen muss.
In Chicago ist am Sonntag wirklich ein bisschen weniger los. Geschäfte die sich auf das bewirten von Businesskunden spezialisiert haben, sind ganz einfach geschlossen. Und so auch der Starbucks um die Ecke zu dem wir eigentlich wollten. Glück im Unglück: gegenüber ist ein Dunkin Donut. Wir schnappen uns also etwas zu Essen und einen Kaffee und verdrücken das alles in der Lobby unseres Hotels.
Flug nach Vegas
Jetzt aber auf zum Flughafen. Diesmal fliegen wir von dem deutlich kleinen Flughafen „Midway“ weg. Wie auch der O’Hare an dem wir vor 4 Tagen gelandet sind, verfügt dieser über eine direkte L-Train Anbindung. Wir müssen uns also nur rein setzen und bis zur Endstation fahren. Ein bisschen schwer fällt uns der Abschied allerdings. Sowohl Katrin, als auch mir ist Chicago sehr ans Herz gewachsen. Bisher ist dies eindeutig meine Lieblingsstadt in den USA. Es ist eine gute Mischung aus Washington D.C. und New York City. Oder wenn man so will: aus Europa und den USA. Die offene und freundliche Lebensart der Amerikaner gepaart mit dem Baustil und der Lebensqualität der Europäer. Und auch wenn dies sicher nur auf die Innenstadt zutrifft, so finden sich hier sogar Dinge im öffentlichen Bereich die ich in Wien genial finden würde.
Jetzt wird es aber noch einmal richtig mühsam. Früher einmal waren die Sicherheitskontrollen bei Inlandsflügen sehr oberflächlich. Das hat sich geändert. Das ist hier viel schlimmer als bei internationalen Flügen. Also heißt es: Schuhe aus, Taschen aus und rein in den Scanner der “alles sieht” 😉
Vorher lege ich aber noch eine kleine Abstimmungsschwierigkeit mit dem Beamten am Röntgengerät hin. Der wollte gleich so viele Dinge von mir, dass die Frau hinter mir mich schon bemitleidete. Ich hatte ja auch mehr elektronische Geräte mit als die meisten Leute im Büro stehen haben. Selbst schuld 😀 Aus irgendeinem Grund war ihm dann aber alles egal und plötzlich meinte er ich brauch hier gar nichts raus nehmen. Nur den Laptop wolle er kontrollieren.
Aber auch das ist irgendwann geschafft …
Irgendwie müssen wir nun noch zu unseren Bordkarten kommen und die Koffer wollen auch noch eingecheckt werden. Das geht alles sehr einfach und effizient über eine Mischung aus Automaten und Personal. Das funktioniert in den USA aus irgendeinem Grund einfach viel besser als bei uns. Wo sich die Leute bei uns nur grün und blau ärgern ist das hier einfach kein Problem.
Jetzt muss ich kurz ausholen: Wir fliegen mit Southwest Airline, die eigentlich sehr gut ist aber eine kleine Eigenheit hat. Keiner hat nämlich einen zugewiesenen Sitzplatz. What?! Ja richtig gehört. Je nachdem wann man online (ab 24h vorher) eincheckt, erhält man quasi eine Startgruppe. Diese gehen von A bis C, wobei es darin nochmals Unterteilungen gibt. Und so werden die Leute dann in den Flieger gelassen und können sich einen freien Platz aussuchen. So bekommen sie die Flieger ohne viel Aufwand recht schnell voll.
Weil wir aber 24h vorher keine Zeit zum Einchecken hatten (wir waren ja unterwegs), haben wir uns dazu entschieden für $15 extra, eine Early Bird Ticket dazu zu nehmen. Damit wurden wir automatische 26h vorher eingecheckt und waren somit knapp aber doch in der Gruppe A.
Der Flug hatte leider 30 Minuten Verspätung aber das ist uns nicht so wichtig, da man in Las Vegas eh erst nach Einbruch der Dunkelheit drüber nachdenken sollte vor die Tür zu gehen. Sonst brennt es einem sofort die Schuhsohlen weg. Also rein in den Flieger und erstmal Getränke und Snacks konsumieren. Einige davon sind sogar eindeutig mit Gentechnik gekennzeichnet. Verkehrte Welt …
Fast 4h später sind wir Vegas schon ganz nahe, denn wir fliegen über Page. In diesem kleinen Ort waren wir letztes Jahr einige Nächte (hier nachzulesen). Und in der Wüste ist es nicht sonderlich schwer Städte zu identifizieren 😉
Sogar einen Waldbrand sehen wir:
Und zu guter Letzt kündigt der Lake Mead (das ist der mit dem Hoover Damm) endlich Las Vegas an:
Welcome to Las Vegas
Nach einer glatten Landung sind wir schnell im Flughafen und können unsere Koffer abholen. Auch das hat also wieder geklappt.
Jetzt folgt jedoch die große Ungewissheit eines Roadtrips. Und jeder der das schon einmal gemacht hat weiß was ich meine: der Mietwagen. Wieso ist das wichtig? Man kann doch irgendwas nehmen? Naja nein so ganz ist das nicht. Wir werden am Ende der Reise weit über 76 Stunden (und 4.700km) in diesem Auto verbracht haben. Das ist eine lange Zeit und da will man nicht mit irgendwas fahren. Man soll sich ja auch auf die Fahrtage ein wenig freuen und nicht völlig erledigt aus dem Auto aussteigen weil die Sitze so unbequem sind. Nun Katrins Traumauto wäre ein Jeep Grand Cherokee und ich kann dem nicht widersprechen.
Wir haben unseren Mietwagen wieder bei ALAMO über billiger-mietwagen.de gebucht. Dort funktioniert das nach dem Prinzip der „Choiceline“. Man geht also zu einem Parkplatz mit den Autos der gebuchten Kategorie und sucht sich eines aus. Klar sind die tollen immer sofort weg. Und natürlich war wirklich nichts, aber auch gar nichts Vernünftiges in Sicht.
Als routinierter USA Reisender weiß man aber mittlerweile, dass hier nur Fragen hilft. Das hilft in den USA übrigens im Gegensatz zu Österreich/Deutschland immer. Kleines Beispiel gefällig?
Folgende Situation mit dem Mietwagen in Österreich. Diese ist aber nur fiktiv, denn man würde niemals einen Mitarbeiter finden:
„Hallo, wie geht’s? Haben Sie zufällig einen Jeep Grand Cherokee da?“
„Sie sehen ja was da steht. Mehr haben wir nicht sonst würde es ja da stehen oder?“
„Danke für das Gespräch.“
Dasselbe Gespräch in den USA:
„Hello, how are you? Is there any chance for a Jeep Grand Cherokee?“
„I have to look. Wait a second.“
Keine 60 Sekunden später steht er vor uns mit dem Jeep. Ich gebe ihm dafür $5 Tip und die Sache ist für beide zufriedenstellend erledigt. That’s it Leute! So geht Kundenservice. So genug der Lobhudelei weil es gibt auch genug Schattenseiten dabei.
Wir haben also unser Traumauto. Ein Jeep Grand Cherokee in grau mit knapp 300PS, Sitzkühlung, Rückfahrkamera, Panoramadach und so weiter (Kosten in den USA: knappe $40.000 wenn ich nicht irre). Bisher sind wir ganz zufrieden aber eine Aussage darüber treffe ich erst am Ende.
Und was steht bei einem Roadtrip gleich nach dem Mietwagen an? Genau, der Einkauf. Also rein in den nächsten Walmart und gleich mal wieder über eine Stunde darin verbringen (wie geht das eigentlich?). Gekauft werden aber vor allem Klassiker wie Unmengen an Wasser, Kühlbox, Lunchables, etc.
Wieso gibt es diese bei uns nicht? 😉
Letztes Jahr waren wir ja einige Tage in Las Vegas und haben im Hotel “Vdara” übernachtet. Dabei handelt es sich um ein absolutes Luxushotel (könnt ihr hier nachlesen). Schon letztes Jahr wollten wir eigentlich in den absoluten Preis-/Leistungssieger in Las Vegas – das “The Carriage Hotel”. Letztes Jahr waren wir aber zu spät dran, da dieses Hotel nur sehr wenige Zimmer besitzt. Es liegt auch nur in der zweiten Reihe am Strip, kostet dafür aber deutlich weniger. Die Bewertung gibt es wie immer am Ende dieses Beitrages.
Das Zimmer ist auch schnell bezogen und sieht soweit ganz gut aus. Ab nun haben wir noch 13 Hotels vor uns. Sehr lange werden wir also in keinem Hotel mehr bleiben. Daher sind die Zimmer auch nicht mehr sonderlich wichtig, wenn wir auch einen gewissen Sauberkeitsstandard haben wollen.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, sind wir noch zum Strip runter gegangen um dort bei Shake Shack (yeah!) zu essen.
Nachdem wir uns bei Shake Shack gestärkt haben gibt es noch einen schnellen Abstecher zu Hershey‘s um beste USA-Schokolade zu kaufen. Das haben wir zwar auch schon letztes Jahr gemacht, aber da ist sie uns komplett im Death Valley geschmolzen und daher kommt nun der zweite Versuch, wobei sie nun immer brav in die Kühltasche kommt 😉
Nach Hershey’s mussten wir uns aber beeilen, weil um 21 Uhr startet vor dem Mirage eine „Vulcano Show“ und die haben wir letztes Jahr nicht mehr geschafft und das muss natürlich jetzt nachgeholt werden. Der Weg dorthin führt über den halben Strip, vorbei an den bekanntesten Hotels wie dem Bellagio, Paris Paris, Caesars Palace und und und. Nach gut 45 Minuten kommen wir um 20:59 Uhr am Mirage an und versuchen einen Platz zu finden mit Sicht auf den Vulkan, weil wir waren offensichtlich nicht die einzigen mit dem Plan die Show zu genießen. Und keine 10 Sekunden später geht auch schon die Show los, ein künstlicher Vulkan spuckt Feuer und es wird richtig heiß, obwohl es aufgrund der Außentemperaturen mit knapp 40 Grad eh schon unerträglich heiß ist. Und dann, ja dann keine zwei Minuten später ist alles wieder vorbei und wir schauen uns nur an und denken wohl beide gerade dasselbe „Dafür haben wir uns nun die letzten 45 Minuten bei 36 Grad abgehetzt?!?“
Leider hatte ich auch keine sonderliche Lust mehr aufs Fotografieren und so hielt ich nur die Kamera hoch um ein Video zu machen (kurz zu sehen im Trailer hier).
Na gut, schön war es… dann halt wieder den ganzen Strip runter zum Hotel, aber dieses Mal immer wieder durch die Hotels, weil die sind wenigstens klimatisiert . „Unser“ Big-Bang-Theory-Spielautomat im Bellagio ist leider besetzt und einen anderen finden wir nicht, also lassen wir das Spielen diese Mal aus (eigentlich hat keiner von uns mehr Lust drauf) und gehen direkt zurück ins Hotel, denn morgen geht der Roadtrip so richtig los. Weit kommen wir morgen aber trotzdem nicht 😉
Dran bleiben!
Hotelbewertung: The Carriage Hotel
Location: Sehr gut in der zweiten Reihe zum Strip gelegen. Zum Strip sind es nur ein paar Meter. Man bekommt aber vom Lärm nichts mit.
WLAN: Exzellentes Highspeed Internet
Preis pro Zimmer/Nacht: EUR 106
Parkplatz: Ausreichend am Gelände verfügbar. Kein Valet Parking oder sonst irgendwelche versteckten Kosten. So macht parken direkt neben dem Strip Spaß.
Bemerkung: Wie bereits erwähnt, halten wir dieses Hotel für den absoluten Preis-/Leistungssieger. Natürlich kann es nicht mit dem Luxus der Striphotels mithalten, und es ist auch kein extrem günstiges Motel. Aber man bekommt für den Zimmerpreis eine sehr gute Leistung und vor allem Lage. Nachteil: früh buchen, denn es gibt nur wenige Zimmer.
Unsere Bewertung: 7 von 10 Sternen
Die Fotos vom Feuerwerk sind echt toll geworden! Eure ‘Minibar’ im Auto sieht einladend aus – vielleicht kommen wir ja doch noch einen Sprung vorbei! Bussi und viel Spaß die nächsten Tage