Wie bereits vor zwei Tagen erwähnt, haben wir auf der Road to Hana die letzten Punkte ausgelassen weil es einfach schon zu spät gewesen ist. Wie ebenfalls erwähnt ist die Straße nach dem Örtchen Hana nicht aus sondern führt um die Südspitze der Insel zurück. Man könnte also einmal im Kreis fahren wenn man will.
Nein die Straße ist in keinem guten Zustand
Das alles hat nur einen Haken: eigentlich darf man hier mit einem Mietwagen nicht fahren. Google schlägt diese Route aber ganz normal vor. Ich weiß von meinen Recherchen, dass die Straße zwar holprig und eng ist, aber durchaus kein Problem darstellt. Daher habe ich es in die Planung aufgenommen die letzten Punkte von dieser Seite her anzufahren. Dadurch ersparen wir uns immerhin eine Stunde Fahrt.
In der Früh stellt sich uns aber ein Planungsfehler in den Weg. Die Straße wird nämlich wochentags wegen Hangrutschungen um 7:30AM gesperrt. Unsere Möglichkeiten: so schnell wie möglich fahren um um 7:30 an der Straßensperre zu sein oder doch den eine Stunde längeren Weg über den Norden nehmen.
Wir entscheiden uns für ersteres und rennen quasi zum Auto.
Hui die Straße überrascht uns dann. Zuerst noch sehr gut ausgebaut, aber mit einigen Kühen auf der Straße geht es schnell in geflickte Schlaglöcher. Oh man hier haben sogar die Flicken Schlaglöcher. Wirklich die gesamte Straße besteht nur aus Ausbesserungen. Das ist zwar kein Problem, verzögert aber.
Danach geht es dann teilweise in eine Dirtroad über, die aber stellenweise besser ist als der Asphalt 😉 Aber auch das hält auf. Ich mache es kurz: um genau 8 Minuten vor 7:30 erreichen wir die Straßensperre und sind durch. Kurz danach wird die Straße dann auch wieder besser aber enger. Ich sehe hier aber absolut kein Problem. Wenn ein Auto entgegen kommt muss man sich eben etwas einfallen lassen. Aber das funktioniert sehr gut.
Alles in allem ist die Straße halbwegs gut befahrbar. Sie stellt sicher kein Problem dar, aber ich verstehe wieso davor “gewarnt” wird. Mit genügend Zeit geht das aber gut 😉
Bilder gibt es von der wilden Fahrt übrigens aus verständlichen Gründen keine 😀
Im Bambuswald
Irgendwann kommen wir dann am Visitorcenter des Nationalparks an. Dieses Gebiet hier gehört nämlich immer noch zum Haleakala National Park (der Berg mit dem Sonnenaufgang gestern). Das Center hat natürlich noch geschlossen und es stehen nur 2 weitere Autos hier. Weit und breit keine Menschen zu sehen oder hören. Irgendwie fühlt sich das wie in einem Weltuntergangsfilm an. Die Gebäude stehen offen aber niemand ist zu sehen. Wie wenn man alleine auf der Welt wäre.
Uns soll es recht sein, denn hier startet unser Haupttrail für heute und den können wir nun in Ruhe gehen. Der Pipiwai Trial hat nicht nur einen lustigen Namen sondern ist berühmt für seinen Bambuswald und man wird am Ende mit einem tollen Wasserfall belohnt. Dafür muss man aber stundenlang durch Regenwald laufen, in dem es natürlich heiß und unfassbar schwül ist.
Es ist so schwül, dass alle Gegenstände einfach nass werden, was der Kamera seltsamerweise absolut egal war. Ab und zu sind aber die Linsen ordentlich angelaufen (von selbst?!).
Schon nach einem kurzem Stück erreicht man diesen beeindruckenden Banyan Tree:
Nur kurz danach geht es über eine Brücke von der aus man einen tollen Blick auf diesen kleinen aber sehr fotogenen Wasserfall hat:
Und dann folgt ein sehr langes Stück, in dem man wirklich durch einen dichten Bambuswald geht. Er ist so dicht, dass es teilweise sehr dunkel wird. So ein Bambuswald hat eine gruselige Eigenheit: die Stangen schlagen durch den Wind aufeinander und ergeben so überall Klopfgeräusche. Sehr ungewohnt, aber toll.
Völlig durchnässt, wobei wir nicht sagen können was Schweiß und was Luftfeuchtigkeit ist, kommen wir dann endlich beim Wasserfall, den Waimoku Falls an. Dieser hat eine beeindruckende Höhe:
Man kann sogar bis fast vor den Wasserfall gehen, wenn man gewillt ist einen Fluss zu überqueren. Dazu liegen hier zwar Steine aber diese sind sehr rutschig und wir möchten nicht unbedingt im Wasser landen. Der Blickwinkel ist dann aber wegen seiner Höhe aber dort nicht toll.
Warum geschlossen manchmal gut ist
Nachdem wir uns den gesamten Weg zurück gekämpft haben (war das hin auch schon so weit?!), auf dem uns hunderte Asiaten mit Flipflops entgegen kommen sind wir wieder beim Visitorcenter.
Hier gibt es noch eine zweite Sehenswürdigkeit, die vermutlich noch mehr Leute anziehen würde wenn sie nicht nach einem Felssturz gesperrt wäre. Die Seven Sacred Pools mit ihren mehreren Wasserfällen ziehen nämlich Menschen aus der ganzen Welt an die hier im Pool für das perfekte Instagramfoto schwimmen gehen. Das ist normalerweise auch gestattet und kein Problem, aber wie gesagt sind die Pools seit Wochen gesperrt und werden es auch noch eine Weile bleiben.
Was schlecht für die Schwimmer ist, ist gut für die Fotografen. Denn wenn sich keiner im Pool befindet, kann auch niemand auf den Fotos sein. Und so hat man einen wunderbaren Blick auf die Pools mit ihren Wasserfällen.
Bereits beim Foto habe ich Mühe die Regentropfen von der Objektivlinse fern zu halten. Aber kurz danach geht es richtig rund und wir erleben unseren ersten Starkregen im Regenwald. Binnen Minuten muss es hier literweise regnen. Wir sind aber vorbereitet, haben wasserfeste Schuhe an, eine Regenjacke mit und unsere Rucksäcke sind binnen Sekunden unter ihrer Regenhülle verschwunden. So kommen wir gut die paar hundert Meter zum Visitorcenter und sind dort eigentlich ganz trocken.
So geht es nicht allen, denn die meisten sind von oben bis unten komplett nass. Ein bisschen Schadenfreude darf an dieser Stelle sein, denn wir schleppen dafür immer alles mit und das finden die anderen dafür immer lustig 😉
Noch schnell ein letzter Wasserfall …
Das Wetter bessert sich nicht wirklich und es fängt immer wieder an zu regnen. Das besserte unsere Motivation nicht wirklich. So beschließen wir nach dem Essen noch schnell den letzten fehlenden Wasserfall – den Wailua Fall anzufahren. Und hier ist die Schönheit:
(jaja die Leute muss ich noch raus bekommen 😉 )
Danach ist es leider erst 14:30 und die Straße Richtung Süden ist noch bis 16 Uhr gesperrt. Wir haben hier nicht wirklich mehr offene Punkte und zum Verweilen ist das Wetter viel zu regnerisch und kalt. Also beschließen wir die Road to Hana im Schnelltempo zurück zu fahren. Nach 2,5 Stunden Fahrt sind wir dann auch endlich angekommen.
Die restliche Zeit nutzen wir fürs Wäsche waschen, was diesmal gut funktioniert hat. Nach einem Besucht beim lokalen Subway fallen wir dann recht erledigt ins Bett.
Mahalo fürs Lesen des Vorletzten Tages auf Maui 🙁
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