Mittlerweile sind gut vier Monate vergangen seit wir von Island zurück gekommen sind. In der Zwischenzeit sind wir sogar schon in Südafrika gewesen und haben dort einen, auf viele Arten gegenteiligen Urlaub erlebt. Nicht zuletzt deswegen ist es nun endlich Zeit das Fazit unter unseren Island Urlaub zu ziehen.

Für mich (Gerald) lag Island schon lange auf der Hand. Wer sich nur ein wenig mit Fotografie beschäftigt will früher oder später dorthin (neben vielen anderen Orten 😉 ). Katrin faszinierten immer schon die Bilder bzw. die Orte die es auf dieser kleinen Insel gab. Allerdings war sie im Vorfeld wegen dem Wetter nicht sonderlich begeistert, führten uns unsere bisherigen Reisen doch immer in sehr heiße Gegenden der Erde. Mittlerweile wissen wir, dass das Wetter auch genauso kalt, stürmisch und regnerisch ist wie man es annimmt 😉

Trotzdem setzten wir Ende 2018 den Plan Island 2019 in die Realität um und buchten diverse Unterkünfte und den Flug, der praktischer Weise im Sommer direkt von Wien nach Reykjavik geführt wird.

Nach einem, für uns eher kurzem Flug waren die ersten Tage fast schon eine kleine Enttäuschung. Zwar war die Landschaft absolut umwerfend, aber die Halbinsel Snaefellsnes blieb für uns tagelang im dichten Nebel verborgen. Aber bereits mit den ersten Sonnenstrahlen stieg nach ein paar Tagen unsere Faszination für das Land wieder.
Wir fuhren ganz in den Norden zu den gewaltigen Fjorden der Atlantikinsel und unternahmen hier unsere erste Waltour. Trotz der Entbehrungen und Übelkeit einer unglaublich rauen See sahen wir nur einen Wal für kurze Zeit. Aber immerhin, denn es gibt genug Waltouren auf der Welt die völlig ereignislos sind 🙂

Anschließend ging es wieder ins Landesinnere wo uns eine Kaltfront am Lake Myvatn mit fast 0°C und Schneestürmen Mitten im Sommer überraschte. Wie uns Einheimische sagten, ist das bei weitem nicht normal, kommt aber alle Jahre mal vor. Wir haben also auch hier das schlechte Wetter noch schlechter gemacht, während auf der anderen Seite von Island permanent die Sonne schien 🙁
Trotz des Wetters haben wir uns unsere Laune nicht vermiesen lassen und so gut wie alles gesehen, was wir uns vorgenommen haben. Der See mit seinen Vulkankegeln, die thermischen Quellen und aktiven Vulkangebiete haben uns sehr an die Reise in den Yellowstone erinnert. Und das sollte auch nicht das letzte Mal gewesen sein.

Im Osten der Insel war das Highlight, neben der beeindruckenden Fjordlandschaft, eindeutig die Puffins die wir stundenlang aus der Nähe sehen konnten. Da diese Vögel vom aussterben bedroht, und nur wenige Wochen im Jahr überhaupt an Land zu sehen sind, schätzen wir uns wirklich glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben.

Nach einem bisher schon turbulenten Urlaub, kam dann der Moment den wir schon seit vielen Jahren jederzeit erwartet haben. Auf einer Dirtroad zerfetzte es regelrecht unseren Hinterreifen mitten in einem Fjord. Es brauchte 8 Stunden, und damit einen gesamten Urlaubstag, damit wir unsere Reise halbwegs fortsetzen konnten. Ab diesem Moment waren Dirtroadfahrten jedoch tabu, was auf Island eine massive Einschränkung bedeutet.
Aber auch aus diesem Vorfall haben wir viel für die Zukunft gelernt und vor allem die Tatsache, dass wir diese Situation gemeinsam komplett ruhig durchgestanden haben, ist auch einiges wert 😉

Die großen Highlights befinden sich in Island typischerweise an der Südküste und so verwundert es nicht, dass auch unsere Lieblingsorte genau hier zu finden sind. Bereits die Gegend um Höfn ist so gewaltig und voller spektakulärer Naturschauspiele, dass man hier eine ganze Woche verbringen könnte.
Aber kurz darauf folgt der absolute Höhepunkt: Eisberge nur wenige Meter von uns entfernt. Die Lagunen an der Südküste sind einfach nur unvorstellbar. In der völligen Stille zu stehen und die gewaltigen tiefblauen Eisberge auf das Meer treiben zu sehen, wird sich für immer in unsere Köpfe einbrennen und uns sicherlich auch dazu bewegen hierher zurück zu kommen.

Die Wasserfälle und schwarzen Sandstrände zähle ich gar nicht einzeln auf. Viel zu beeindruckend war jeder einzelne davon. Egal ob abgelegen, touristisch ausgenutzt, hoch, mit gewaltigen Wassermassen oder doch nur ein Rinnsal – jeder davon liegt in so fantastischer Natur, dass es kaum eine Steigerung davon gibt.
Und auch wenn wir bereits viele schwarze Strände in Hawaii gesehen haben, ist die Brutalität des Meeres und der Natur hier auf Island viel deutlicher zu spüren. Hier merkt man erst richtig, welche Kräfte nötig sind um den Lavastein zu Sand zu zermahlen.

Die Hauptstadt Reykjavik mit den umliegenden Sehenswürdigkeiten bildet den Endpunkt unserer Reise. Hier ist das Leben ganz anders. Touristenmassen schieben sich aus den Bussen zu den Sehenswürdigkeiten und allgemein will die Gegend nicht so ganz zur restlichen Insel passen.
Auch für uns war hier kein sonderliches Highlight zu finden. Ob es an den Menschenmassen, der disneylandähnlichen Aufbereitung oder ganz einfach dran lag, dass es viel tollere Orte auf der Insel gibt, können wir nicht sagen.

Wir können nur jedem wirklich raten sich nicht auf den Golden Circle zu begrenzen, sondern sich die Zeit zu nehmen um die Insel in ihrer Gesamtheit zu erkunden. Wenn es sein muss auch auf mehrere Urlaube aufgeteilt 😉

Kurz und schmerzlos: das Fazit

Was ist aber nun wirklich unser Fazit?
Im Gegensatz zu so manchen anderen Reisezielen, fällt uns das bei Island nicht schwer. Wir würden dieses Land nämlich absolut jedem, und zwar ohne Einschränkung empfehlen.

Ja natürlich, das Wetter mag nicht jedermanns Sache sein aber man sollte bedenken, dass diese Landschaft von Kräften geformt wurde, die natürlich immer noch da sind. Damit muss man leben und mit der passenden Kleidung und ein wenig Glück ist das auch nicht dramatisch.
Der Sommer in Island ist zwar kalt – aber selten extrem kalt. Schützen muss man sich eigentlich eher vor dem Wind und Regen und dafür gibt es Jacken 😉
Ganz egal ob Fotograf oder nur mit dem Handy unterwegs: Island hält für jeden faszinierende Anblicke parat.

Island ist das sicherste Land der Welt und auch das macht den Urlaub total entspannt. Egal ob man mal seine Sachen wo liegen lässt oder einfach die Koffer im Auto lassen will. In Island sollte das kein sonderliches Problem sein.

Eine Einschränkung gibt es dennoch: die abgelegene Lage, schwere wirtschaftliche Situation und das allgemein hohe skandinavische Lohnniveau macht eine Islandreise für so gut wie jeden Menschen extrem teuer. Man kann viel sparen und den Urlaub entsprechend gestalten, aber unterm Strich zahlt man doch 10-20% mehr als bei einem vergleichbaren Urlaub am europäischen Festland. Somit heißt es also sparen, sparen, sparen oder kürzere Urlaube machen. Denn einen Vorteil haben wir ganz klar auf unserer Seite: Island liegt direkt vor unserer Küste und ist sehr schnell und vergleichsweise günstig zu erreichen.
Vor kurzem wurde bekannt, dass die erste chinesische Airline Direktflüge nach Island anbietet. Das heißt die Asiaten fliegen sogar um die gesamte Welt um dieses Naturwunder zu sehen, das nur zwei Flugstunden von unserem Festland entfernt liegt.

Zahlen, Daten, Fakten

Wie üblich gibt es für die Zahlenfreunde unter euch noch eine kurze Datensammlung:

  • Wir haben 17 Nächte in 12 unterschiedlichen Hotels verbracht, wobei sich diese in der Mittelklasse bis hin zur gehobenen Mittelklasse befanden.
  • Der Durchschnittspreis dieser lag bei unglaublichen 241 €/Nacht und Zimmer. So viel wie wir normalerweise nicht einmal maximal bereit sind zu zahlen.
  • Das teuerste Hotel war die Black Beach Suite mit 346 €/Nacht, wobei diese auch entsprechend groß war.
  • Das günstigste Hotel war mit 138 €/Nacht ein nagelneues Guesthouse im Norden der Halbinsel Snaefellsnes.
  • Insgesamt hat uns der Urlaub ziemlich genau 4.000 Euro pro Person gekostet.
  • Bei 17 Tagen entspricht dies 235 Euro pro Tag, und ist damit deutlich günstiger als Hawaii (270 Euro pro Tag).

Leider können wir diesmal keine Aussage zu den gefahrenen Kilometern oder dem Mietwagen machen, da wir schlicht vergessen haben den Zählerstand zu notieren. Die Kosten für den Sprit liegen allerdings etwas höher als wir dies von zum Beispiel USA Urlauben gewohnt sind, obwohl wir weniger Kilometer zurück gelegt haben.

Wie üblich haben wir die Kosten (für 2 Personen) auch wieder in Kategorien aufgeteilt. Die Positionierung unterscheidet sich dabei nicht sonderlich von den anderen Urlauben. Auffällig ist aber hier der größte Preistreiber: die Hotels. Diese sind unverhältnismäßig teuer, obwohl wir uns beim Essen eigentlich nicht zurück gehalten haben und auch der Mietwagen kein Schnäppchen war. Diese Situation wird aber sicherlich in den kommenden Jahren besser, denn es werden unzählige Hotels gebaut und auch die Touristenzahlen sind stark rückläufig.


Wieder eine Reise zu Ende und wieder ein Blog fertig geschrieben. Und wieder einmal möchten wir uns für eure Treue bedanken. Es war diesmal wirklich viel Text und noch mehr Bilder. Island war doch mal eine Abkehr von den, für uns üblichen hohen Temperaturen und doch eher wüstenartigen Landschaften. Wir haben den Urlaub genossen und hoffen auch den ein oder anderen unter euch für einen Urlaub in diesem Land begeistert zu haben. Für uns war es sicherlich nicht das letzte Mal auf dieser traumhaften Insel. Zu viel wollte sie uns nicht zeigen 😉

In Kürze werden wir den Blog zu unserem Südafrika Trip beginnen. Dort erwarten euch wieder unglaubliche Bilder und Storys die natürlich sehr tierlastig sein werden 😉
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Abschließend haben wir wieder ein paar eher lustige Fotos raus gesucht, die ein bisschen hinter die Kulissen schauen:

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