Heute ist es also so weit. An unserem zweiten Tag in Hilo schauen wir uns auch wirklich die Sehenswürdigkeiten rund um Hilo an 😉
Ich warne euch gleich vor: heute gibt es deutlich mehr Bilder und vor allem welche von Blumen. Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich nie Bilder von Blumen mache. Es gibt einfach schon genug davon – aber diese sind es wert gemacht zu werden 🙂

Aber fangen wir von vorne an …

Japanisches Frühstück mit Katzen

Wir öffnen die Vorhänge von unserem Hotel und sehen … Regen – na was sonst. Wieder einmal begrüßt uns das Paradies mit grauem Himmel und Dauerregen. Aber gut wir haben gelernt uns davon nicht die Laune schlecht machen zu lassen. Immerhin kann es auch jede Minute wieder aufhören (nope tut es nicht).

Entlang der Küste bei unserem Hotel gibt es einige tolle Beach Parks und Parkanlagen. Diese sind aber nicht wie im Süden der Insel mit feinem Sand ausgelegt. Es handelt sich mehr um eine schroffe Vulkanküste. Also eher etwas zum Schnorcheln und weniger zum in der Sonne liegen. Diese Küste würde auch noch im Westen weiter gehen. Hier befanden sich einige der tollsten Tidepools (das sind quasi von Lavafelsen abgesperrte Pools die nur bei Ebbe sichtbar sind) und Schnorchelspots überhaupt auf Hawaii. Leider wurden diese in den letzten Tagen Opfer der Lava und sind nun zur Gänze weg. Was der Vulkan geschaffen hat, zerstört er auch wieder und schafft damit Neues. So genug Philosophie.

Wir entscheiden uns dazu, dass Frühstück direkt neben unserem Hotel in einem japanischen Garten zu essen. Da es immer noch regnet, setzen wir uns in eine Art Bungalow mit Dach und beobachten das Treiben rund um uns. Trotz Regen ist die Stimmung ganz gut und dieser sollte bald in leichtes Tröpfeln über gehen. Und so habe ich die Chance einige Bilder von diesem sehr gepflegten Garten zu machen.

In diesem Park gibt es außerdem Unmengen streunender Katzen. Diese sind zwar mit ihren Jungen total süß anzusehen, aber auf Hawaii eine kleine Plage. Die übertragen nämlich Krankheiten und so sollte man Strände an denen zu viele wilde Katzen leben meiden. Es gab während unserem Aufenthalt einige schlimme Krankheitsfälle auf Hawaii.

Süß sind sie trotzdem:

Früchte wohin man schaut

Wir packen unsere Sachen am Zimmer und setzen uns ins Auto. Zwar fahren wir nur 5 Minuten aber he … das ist die USA oder? 😉

Es gibt eine kleine Besonderheit in Hawaii und das sind die sogenannten Farmers Markets. Dabei handelt es sich quasi um einen Bauernmarkt, wie es ihn auch bei uns gibt. Nur werden dort eben weniger Äpfel und Salat verkauft, sondern eher Mango und Ananas 😉
Diese Märkte gibt es in jeder Stadt in unterschiedlichen Größen. Hier in Hilo befindet sich einer der größten und einige Male in der Woche wird hier sogar Schmuck und Kunst generell verkauft. Man sollte sich aber nicht zu viel erwarten, denn mehr als 20-30 Stände findet man hier nicht. Trotzdem ist alles dabei – von Früchten, Blumen, Fotografien, Schmuck, Kleidung, etc.

Wir hätten hier gerne mehr gekauft, aber wir müssten das alles zubereiten (Früchte sind natürlich nicht geschnitten). Das ginge nur am Abend und wir wissen genau, dass wir da nichts mehr essen werden. Somit bleibt es dabei fasziniert von den exotischen Früchten zu sein. Das meisten davon kennen wir aber nach 2 Wochen auf Hawaii natürlich. Haben schon Vorträge davon gehört und die Bäume dazu gesehen. Aber hier hat man die Früchte in der Hand.

Litschi sind hier gerade reif und man findet sie an jeder Ecke. Die kosten hier im Moment wirklich nichts.

Ich habe wirklich absolut keine Ahnung was das ist, wir haben es aber glaube ich bereits gegessen 😉

Ich glaube, das ist eine Stachelannone (eng. Soursop). Wie der englische Name schon sagt, schmeckt sie sehr sauer. Sie ist ein gutes Beispiel für einige der Früchte die nicht exportiert werden können. Sie reift nicht nach und ist im reifen Zustand extrem druckempfindlich.

Eine Ananas 😉 Im übrigen kostet diese hier $5. Bei uns kostet eine Ananas die Hälfte – verrückt.

Aber hier gibt es nicht nur Früchte sondern auch Blumen. Diese Blumenart findet man hier quasi überall am Wegesrand. Es ist die 0815 Blume aus Hawaii aber für uns sehr exotisch und soweit ich weiß bei uns auch teuer. Auch hier bekommt man sie nicht nachgeschmissen aber für 5-8$ kann man sich schon einen ordentlichen Blumenstrauß kaufen.

Typisch für Hawaii sind im übrigen die kleinen Bananen. Man kennt diese auch bei uns. Sie werden gerne als “Snackbananen” oder so verkauft und kosten verhältnismäßig viel. Hier wachsen diese quasi wild. Große Bananen gibt es zwar auf den Märkten aber man sieht sie eher selten. Wir können nicht widerstehen und kaufen uns einen Bund/Strauß … was auch immer dieser kleinen Bananen – natürlich am Baum gereift. Wie erkennt man reife Bananen? Ganz einfach: sie sind schon etwas braun. Bei uns ist das ein Zeichen dafür, dass sie schon zu reif sind. Meistens sind sie dann innen auch schon etwas matschig. Hier sind sie außen braun und innen genau richtig.

Dieses Duzend Bananen sollten wir dann auch sehr schnell verspeist haben – hui waren die gut.

Jetzt geht es einige Fahrminuten weiter.

Road to Hana?

Nein natürlich gibt es auf Big Island kein “Hana”. Aber eine sehr kurze Straße die sehr ähnlich ist. Neben einspurigen Brücken, Mücken und Regenwald gibt es natürlich auch Flüsse und sehr verwilderte Verkehrszeichen (die vermutlich nur einige Jahre alt sind):

Unser Ziel ist aber eigentlich ein botanischer Garten der an dieser Straße liegt – der Hawaii Tropical Botanical Garden. Schon wieder einer fragt ihr euch? Ja wir uns auch am Eingang. Aber dieser soll nun wirklich der schönste von allen sein und der Eintritt hält sich mit $20 in Grenzen. Beim Eingang wird uns gratuliert, denn wir sind erst die 2. Gäste heute. Na bitte dann haben wir ein wenig Ruhe 🙂

Schon auf den ersten Metern merken wir, dass es hier anders ist. Ein ausgebauter Weg führt ins Tal hinunter. Am Rand stehen diverse Blumen, Bäume und Sträucher wie wir sie so gesammelt noch nicht gesehen haben. Wir sind jetzt nicht unbedingt leicht mit Pflanzen zu faszinieren aber hier entdecken wir ständig neue fantastische Sachen. In einer Tour geht es “Schau mal hier” und “Ist das nicht toll?” “Sowas habe ich ja noch nie gesehen”. Ein gaaaanz kleiner Auszug, weil ich euch nicht langweilen will (wie gesagt ich finde Blumebilder nicht so toll wie die Blume selbst):

Unten im Tal gibt es dann sogar einen sehr fotogenen Wasserfall:

Und sogar eine eigenen Orchideengarten (Katrin und ich lieben diese Pflanzen) gibt es. Hierzu muss ich euch wieder ein bisschen was beibringen. Also Ohren auf es gibt nachher einen Test 😉
Auf Hawaii gibt es sehr viele Orchideen und vor allem Zuchtbetriebe. Das Klima ist perfekt für diese Pflanzen. Aber witzigerweise sind nur 3 Orchideen heimisch und diese sind extrem selten anzutreffen. Man wird hier also im Wald keine Orchideen finden, auch wenn man das vielleicht denkt (wir dachten das). Trotzdem zählt Hawaii quasi als Orchideenhochburg. Wir haben auf dieser Reise extrem viel über diese Pflanzen gelernt und können nun behaupten noch faszinierter davon zu sein. Ich verschone euch aber mit zu viele Details.

Ein Funfact aber noch: selbst hier werden Orchideen nicht durch Samen vermehrt. Dazu benötigt man nämlich für jede Art einen speziellen Pilz. Das wäre viel zu teuer. Somit werden diese Pflanzen, wie auch bei uns ganz einfach geklont. Ist damit eigentlich jede Orchidee mittlerweile ein Klon? 😉

Auch hier nur eine ganz kleine Auswahl:

Hat übrigens jemand die Pflanze Namens “Einblatt” zuhause? Nun dieses wächst hier quasi wild und wir haben Exemplare gesehen an denen die Blüten so groß sind wie bei uns in Europa die Blätter. Unfassbar.
So sieht ein wildes gesundes Einblatt aus:

Zwischendrin kommt einfach mal so ein Fluss:

Und einfach mal so am Wegesrand steht eine Ananas – wieso auch nicht?

Und jetzt der Grund wieso dieser botanische Garten eines der Highlights meiner Reise ist. Mit der Zeit bekommt man nämlich ein Gespür dafür an welchen Pflanzen sich Geckos aufhalten (Tipp: sie sind immer dort wo auch ihre Nahrung ist – Mücken). Und davon gibt es hier genug. Und so gehe ich ewig lange (so lange, dass Katrin schon genervt ist) auf “Geckojagt”. Ich mag diese Tiere einfach – merkt man gar nicht oder? 🙂

Wer keine Echsen oder so mag sollte nun schnell weiter scrollen. Es folgen viele Bilder 😉

(Möglicherweise mein Lieblingsbild obwohl nicht viel Gecko zu sehen ist)

Wer jetzt glaubt diese Bilder sind einfach zu machen täuscht sich. Mit Offenblende fotografiert muss der Fokus exakt sitzen (ich rede von einigen mm). Der Ausschuss war enorm 😉

Irgendwann zwingt mich dann Katrin von den herzigen Wesen Abschied zu nehmen – es sollten die letzten auf unserer Reise sein 🙁
Hilft aber nichts, denn der Magen knurrt.

Hier in der Umgebung gibt es nicht viel. Genau genommen gibt es gar nichts wenn man nicht die Litschibäume der Nachbarn abräumen will.
Aber ein einsamer Stand hat sich seinen Ruhm erkämpft. Er ist nicht ganz so berühmt wie jene auf der Road to Hana, aber dafür ist er besser 😉 Viel gibt es bei “What’s Shakin” (boarh was für ein Name …) nicht wirklich, aber die Entscheidung fällt trotzdem schwer.

Nach langem hin und her entscheiden wir uns dann für einen Burrito und Tortilla Chips mit Käse und Bohnen überbacken. Der Burrito wird mit frischen Früchten (Litschi und Papaya) serviert und beides schmeckt exzellent.

Lavaküste und ein Lookout

Unser nächster Punkt ist der “Laupahoehoe Point”, wobei dies eigentlich ein Beachpark ist. Und da heute Samstag ist – ja ihr habt es erraten – ist hier eine Megaparty. Alles voll mit Einheimischen. Es wird gegrillt, gegessen, geangelt und Musik gehört.
Eigentlich soll man hier einen beeindruckenden Ausblick haben. Den finden wir aber nicht wirklich. Dieser Ort hat übrigens eine schreckliche Vergangenheit, denn beim letzten Tsunami wurde hier eine ganze Schule ins Meer gerissen, was einige Schüler und Lehrer nicht überlebten. Seit dem nimmt man das Thema Tsunami hier sehr ernst.

Ein nettes Bild folgt trotzdem:

Jetzt geht es weiter zu dem Lookout auf Big Island überhaupt. Menschenmassen kommen zum “Waipiʻo Valley Lookout” um ins Tal zu blicken. Durch den VOG ist der Ausblick aber eher … naja

Unten im Tal lebten einst sehr viele Menschen und bauten Taro (aus dem Poi, die Nationalspeise gemacht wird) an. Beim letzten Tsunami wurde das gesamte Tal überflutet und viele der Menschen zogen hinauf. Einige wenige (100?) Leute leben aber immer noch hier unten und pflegen das traditionell hawaiianische Leben. Die leben vom Fischfang und dem Taroanbau.
Man könnte hinunter ins Tal fahren. Die Straße ist aber die steilste von ganz Hawaii und ohne 4×4 verbrennen einem vermutlich die Bremsen. Dafür ist die gesamte Straße asphaltiert und würde für unseren Jeep sicherlich kein Problem darstellen. Es hat aber so viel geregnet, dass wir unten im Tal wohl durch Tiefe Lacken (Pfützen) müssten und außerdem ist es schon sehr spät. Unten könnte man außerdem nur zum schwarzen Strand, denn das gesamte Gelände dahinter ist Privatbesitz und die Besitzer sind eher ungut wenn es um das Betreten ihres Landes geht.

Wir entschließen uns also dagegen und steuern unseren nächsten Tagespunkt an.

Können Wasserfälle berühmt sein?

Ja wenn sie “Akaka Falls” heißen schon. Dieser Wasserfall ist vermutlich der berühmteste von ganz Hawaii. Aber keine Sorge ihr müsst ihn nicht kennen.


Das sorgt aber wieder dafür, dass hier Busse hin fahren und natürlich fürs Parken saftige $5 verlangt werden. Na ob sich das auszahlt? Über ausgebaute Wege geht man 10 Minuten etwas tiefer ins Tal hinein. Ok ok der Wasserfall ist mit einer Fallhöhe von 135 Metern im freien Fall beeindruckend.

Und als Beweis, wir waren wirklich dort:

Lava!

Ich hoffe nicht, dass nun alle auf den Sessel gesprungen sind. Keine Sorge der Boden ist nicht Lava 😉

Ich habe im Internet einen Tipp gelesen, wo man die aktuelle Fissure (also einen Ausbruch von Lava) vom Kilauea beobachten lässt. Nach einer kurzen Suche finden wir den entsprechenden Pullout auch. Hier steht bereits eine ganze Gruppe an Leuten, denen dieser Ausblick wohl als Tour verkauft wird. Na zahlen würde ich dafür nicht. Man steht hier mehrere Kilometer von der Lava entfernt aber mit dem Teleobjektiv lässt sich sehr gut einfangen wie gigantisch das alles ist. Der Himmel glüht hier über die gesamte Breite. Rechts erkennt man den Ausbruch (Fissure) und links im Bild tritt die Lava ins Meer ein. Das sieht man aber nur bei Tageslicht anhand einer dicken Dampfwolke.

Mit diesen Bildern verabschiede ich mich für heute und sage Mahalo fürs Lesen 😉

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