Der Flug von Wien nach Frankfurt verläuft ohne große Aufregung und ohne Verspätung. Wir erreichen bequem das Gate an dem bereits der Airbus A380-800 parkt. Aber auch hier gibt es keine einzige Kontrolle mehr und so können wir unser Flugzeug, das unser Zuhause für die nächsten 11h ist besteigen.
Es gibt ja das Gerücht, dass Leute die oben in der Economy sitzen schon mit der First- bzw. Business-Class borden dürfen. Das ist aber bei der Lufthansa nicht der Fall. Auch müssen wir den Rüssel ganz vorne unten nehmen. Wir müssen also durch den gesamten Flieger nach hinten, die Stufen rauf und dann nochmal einige Reihen nach vorne. Damit habe ich so nicht gerechnet und das nervt schon gewaltig.
Einmal mit diesem Flugzeug zu fliegen ist ja für viele ein Wunsch … so war es auch für mich. Ja der A380-800 ist ein gewaltiges Flugzeug, aber innen ist das ganze dann doch nicht mehr so toll. Ja es stimmt. Der Flug war sehr leise (man konnte sogar normal reden) aber das war es auch schon. Das Bordprogramm und das Essen der Lufthansa ist deutlich schlechter als jenes der AUA (wenn man mal von den Soletti absieht … die Idee hat die LH wohl damals mitgekauft ).
Außerdem hatte ich einen Zeitgenossen neben mir der es geschafft hat von 11h Flug gute 9h zu schlafen. Ziemlich mühsam wenn man bedenkt, dass dieser neben mir und dem WC bzw. ein wenig herumgehen gestanden … ah nein gesessen ist.
Ansonst war der Flug aber problemlos und pünktlich. Das Rennen zur Immigration hat sich … natürlich nicht ausgezahlt. Ich weiß nicht wie es die Leute immer schaffen vor uns dort zu sein? Und ich sage euch: das waren zu 70% ältere Leute die im Flieger schon sehr über ihren Gesundheitszustand beschwert haben.
Weil wir letztes Jahr schon in den USA waren, durften wir für die Immigration zum Automaten, was auch wunderbar funktioniert hat. Was einem aber keiner sagt: danach muss man erst recht zu einem Officer und ihm erzählen was man denn hier will. Irgendwie finde ich die Prozedur jetzt nicht mehr ganz so effizient. Da hätten wir gleich hingehen können (wäre dann vermutlich sogar schneller gegangen). Der Officer war aber sehr freundlich und hat nur die üblichen Fragen (im Gegensatz zu letztem Jahr diesmal sogar in gut verständlichem Englisch) gestellt. Wir mussten ihm dann versprechen, dass wir einmal zum In’n’Out Burger essen gehen. Sonst hätte er uns nicht ins Land gelassen (natürlich nur ein Witz … glaube ich). War aber nicht schwer zu versprechen … ist dieser doch sowieso ein Highlight meines Urlaubes!
Nach dem Abholen der Koffer (ging problemlos …) ging es weiter zum Mietwagenverleih (komisches Wort … was macht man sonst mit Mietwagen außer sie verleihen?). Katrin war an dieser Stelle von meinem Stress schon etwas genervt aber ich wollte unbedingt vor dem gesamten Flugzeug dort sein. Mit mehreren Busladungen Deutscher und Asiaten sind wir gemeinsam bei ALAMO angekommen. Wir hatten ein Ticket mit dem wir uns alles ersparen und gleich zum Parkplatz gehen konnten (Skip-the-Counter-Ticket, Anleitung im Amerika-Forum).
Meine erste Befürchtung, dass es gar keine Auswahl geben wird wurde nicht wahr: die ganze Reihe war voll mit Autos. Das Problem dabei: alles die selben (Jeep Compass) und alle mit sehr hohen Tachoständen.
Ich spanne euch nicht auf die Folter: Es wurde kein Jeep Compass (den es in 10 Ausführungen und Farben gab) sondern ein Jeep Cherokee. Leider hat dieser den Nachteil schon einiges an Erfahrung in Form von 24.000 Meilen mitzubringen. Haltet uns also alle die Daumen, dass das gute Stück nicht irgendwo liegen bleibt. Und das ist er (was man hier nicht sehen kann: im Hintergrund ist das Hollywood Sign von dem ich euch im nächsten Beitrag erzählen werde .. ups: Spoileralarm ).
Immer drauf achten wie brav ich hier die Räder in Richtung Randstein eingeschlagen habe. Das wird in San Francisco noch sehr wichtig werden …
Achja Katrin war mit der Farbe nicht einverstanden (wegen der Verschmutzung beim zurück bringen und so ) aber es gab ja leider keine Auswahl.
Und wie fährt es sich denn nun so? Sagen wir mal so … die ersten Meter war ich ziemlich nervös. Das Ganze hatte etwas von einer Fahrprüfung. Mittlerweile bin ich jedoch entspannter. Was man über die Amerikaner im Straßenverkehr sagt ist wahr: die fahren zwar wie sie wollen aber sie sind sehr nett und rücksichtsvoll. Die Straßen von LA (ok wir waren noch auf keinem Freeway … also Autobahn) sind sehr übersichtlich und meist sehr breit.
Jetzt geht es erst einmal ins Hotel die Koffer abstellen und dann gleich weiter zu der Sehenswürdigkeit in L.A. … dem Hollywood Sign. Dann geht auch endlich der richtige Reisebericht los
Die Anreise zum Hotel verlief ohne Probleme. Auch die Navisoftware am Handy machte (noch) keine Probleme. Nach mehreren Empfehlungen verwendeten wir CoPilot USA. Ich habe schon zuhause eine AT&T SIM Karte bestellt, die jedoch noch nicht in meinem Handy ist. Also mussten wir vorerst auf Internet verzichten und haben damit auch keine Verkehrsmeldungen im Navi. Dazu aber später mehr.
Unser Hotel war das “Hollywood Orchid Suites”. Es ist ein eher kleines Hotel, das direkt hinter dem Walk of Fame liegt. Da unsere Ziele alle im Norden von L.A. liegen (kein Disney Land für uns … ), war die Lage optimal.
Ein Garagenparkplatz kostet extra. Da dieser in der Gegend aber Mangelware waren, haben wir uns gleich einen gemietet und konnten so bequem zum Check-In gehen. Die Garage ist sehr eng. Mit einem größeren Auto würde ich mir hier Sorgen machen. Selbst mit unserem waren bei voller Belegung der Garage nur noch wenige Zentimeter zwischen den Fahrzeugen. Und auch die Höhe ist ein Problem. Unser Kofferraumdeckel hatte nur wenig Luft nach oben wenn er geöffnet war.
Dafür trägt jeder Parkplatz den Namen eines Stars …
Wir wollen den restlichen Tag aber nicht ungenutzt lassen und so checkten wir schnell im Hotel ein (dazu später mehr), schnappen uns Rucksack und Kamera und fahren gleich mal in Richtung Berge. Nach den paar Kilometern quer durch L.A funktioniert mittlerweile das Auto fahren bei mir schon sehr gut. Die Hollywood Hills sind unglaublich steil und kurvig (ein Spaß zum Fahren … zumindest für mich ). Oben angekommen erblickt man gleich das aus zahlreichen Filmen bekannte Hollywood-Sign, welches von mir gleich festgehalten wird.
Ehrlich mal … wir sind ja unter uns … man sieht dieses Zeichen soooooo oft in Filmen und was weiß ich nicht überall. Wenn man dann davor steht ist es … na irgendwie genauso wie im Film. Ja es ist ein Zeichen auf einem Hügel. Aber „leider“ ist es in echt genauso wie im Film. Versteht mich nicht falsch: es war toll mal in live zu sehen aber umgehauen hat es mich jetzt nicht sonderlich. Zumindest waren die ganzen Asiaten irgendwie viel begeisterter und feierten ausgelassene Selfie-Orgien .
Wir gingen die Straße rauf- und wieder runter. Bei unserem Parkplatz (direkt an der Straße) liegt auch ein kleiner Platz von dem man einen sehr schönen Überblick über das Hollywood Reservoir und die dahinter gelegene Stadt hat. Dieses Reservoir ist gleichermaßen Naherholungsgebiet und Wasserversorgung für L.A. Die Häuser dort sind sicher nicht ganz billig oder?
Wir ließen das ganze einige Minuten auf uns wirken, machten uns dann aber auf zu unserem nächsten und für heute letzten Zwischenstopp.
Das Griffith Observatory liegt ebenfalls in den Hollywood Hills und ist eigentlich eine Sternen-/Sternenwarte. Hier wird vor allem die Sonne beobachtet. Aber 90% aller Touristen kommen hier her weil die Zufahrtsstraßen gut ausgebaut, der Parkplatz groß, kostenlos und die Aussicht auf L.A. einfach einmalig ist.
Am Weg dorthin hat sich unser Navi zum ersten Mal ausgesponnen und uns solange im Kreis geschickt, bis stand „keine Route verfügbar“ – oh no … Das Navi wird übrigens noch mehrere Aussetzer haben *Spoiler Alarm*. Straßenregeln kennt es wohl nicht, abbiegen trotz Verbot, alles kein Problem für unser Navi .
Irgendwie sind wir dann doch noch zum Griffith Observatory gekommen und – wir glaubten es kaum – direkt ein freiwerdender Parkplatz für uns. Also gleich wieder das Hollywood Sign aus einer anderen Perspektive ansehen und dann die Weiten von L.A. genießen. Das ist ein ganz anderer Ausblick als zum Beispiel vom Empire State Building in New York … denn hier gibt es kaum Hochhäuser, nur vereinzelte Wolkenkratzer in Downtown, ansonsten eine Ebene mit kleinen Häuschen soweit das Auge reicht.
Geduldig warten wir den Sonnenuntergang ab, der an diesem Ort besonders schön sein soll. Mit jedem Meter den die Sonne in Richtung Horizont fiel, wurde es empfindlich kälter. Auch der Wind trug seinen Teil dazu bei und so holten wir uns zwischendurch die Jacken aus dem Auto. Was waren wir froh, dass wir einen Parkplatz vor der Tür hatten .
Die Sonne lies sich unglaublich viel Zeit. Irgendwie dachte ich, dass das hier im Westen schneller geht. Nach langer Wartezeit konnte ich dann aber endlich das Foto schießen, dass ich seit Tagen im Kopf hatte (ok ich habe gut 50 gemacht nur um das eine zu bekommen ).
Ich empfehle wirklich allen dort den Sonnenuntergang abzuwarten. Das Hollywood Sign ist von hier wirklich sehr schön zu sehen und die gesamte Gegend vermittelt einen guten Eindruck. In der Zwischenzeit kann man sich auch die kleine und kostenlose Ausstellung im Observatory selbst ansehen (wenn es geöffnet hat).
Nicht minder beeindruckend ist dann der Ausblick über L.A. bei Nacht. Die Lichter der Straßen und Häuser gehen scheinbar unendlich in die Ferne. Dieser faszinierende Ausblick sollte nur noch in Las Vegas getoppt werden.
Bei den Hochhäuser in der Mitte befindet sich Downtown Los Angeles. Dieser Bezirk ist eher ein Arbeitsbezirk und nach etlichen negativen Berichten und Zeitmangel haben wir entschlossen diesen nicht zu besichtigen. Daher beschränkt sich unser Eindruck von L.A. auf sehr niedrige, eher in die Fläche gebaute Häuser.
Nach einem obligatorischem Wassereinkauf fuhren wir zurück ins Hotel.
Vielleicht an dieser Stelle für USA Erstreisende: Leitungswasser kann zwar getrunken werden, sollte man aber vermeiden. Erstens schmeckt es für uns Europäer nicht gut und zweitens weiß man nie was wirklich drin ist. Man bekommt überall Wasserflaschen, deren Preis aber sehr schwanken. Nach viel probieren, empfehle ich immer Quellwasser zu nehmen. Im Westen der USA ist eigentlich überall das “Arrowhead” Wasser verbreitet. Um die Kosten im Griff zu haben sollte man sich gleich große Kanister kaufen und die kleinen Flaschen immer damit nachfüllen. So kann man etliche Dollar sparen.
Wir füllen die leeren Kanister übrigens dann mit Leitungswasser und verwenden diese im Auto zum Hände waschen, etc. Man weiß ja nie …
Mittlerweile war es weit nach 22 Uhr und nach einer Dusche wollte ich eigentlich nur noch ins Bett. Während Katrin genau dies tat, schrieb ich noch den ersten Blogbeitrag und wollte die SIM Karte aktivieren.
Beim Aufladen des Guthabens verweigerte AT&T jedoch den Code. Ziemlich wütend schrieb ich eine E-Mail an sim-auf-reisen, von wo ich die Karte und das Guthaben gekauft hatte. Ich machte mir wenig Hoffnung eine Antwort zu erhalten (Feiertag und Wochenende) und war gedanklich schon am Suchen eines AT&T Shops.
Ich greife jetzt mal ein wenig vor: am nächsten Morgen hatte ich schon eine E-Mailantwort erhalten. In dieser befand sich ein eine sehr nette Entschuldigung und ein neuer Code. Diesen habe ich natürlich sofort ausprobiert … und … es funktionierte auch! Erleichtert und wirklich begeistert von diesem Service bedankte ich mich noch per Mail. Ich kann diese Webseite daher uneingeschränkt empfehlen!
Im Hotel wurden wir schon beim Check-In auf ein größeres Zimmer geupgradet. Wir bewohnten jetzt eine ziemlich große Wohnung mit Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer.
<- Reisebericht Übersicht | Berichtsübersicht | Tag 2 (05.05.2016) – Los Angeles -> |
Super interessant geschrieben! Da ich selbst auch gerade dabei bin, meine erste Westküstenreise zusammenzustellen, kommen mir deine Reiseberichte sehr gelegen 😀
Und das was du über das Hollywood Sign geschrieben hast, konnte ich für mich auch in New York mit der Freiheitsstatue feststellen. Man sieht sie in etlichen Filmen und Serien und denkt einfach nur “WOW! Wahnsinn, muss ich sehen, ist sicher super beeindruckend!” Und dann fährt man mit der Staten Island Fähre dran vorbei und denkt sich eher so “Ja, sieht hübsch aus aber warum ist sie so klein?”
Ja, man sollte sich wirklich von sämtlichen Erwartungshaltungen befreien wenn man zum ersten Mal an solche Orte kommt.