Coral Pink Sand Dunes State Park
Zugegeben wir waren nicht lange in diesem State Park, aber um seine Schönheit zu erleben braucht es auch nur einige Sekunden. Wir wollen euch diesen Moment nicht vorenthalten und geben euch in diesem Artikel Tipps wie ihr einen der schönsten Momente im Westen der USA erleben könnt.
Der “Coral Pink Sand Dunes State Park” ist eine gute Autostunde vom berühmten Zion National Park entfernt und liegt somit auf der Hauptroute der meisten US Roadtrips. Mitten zwischen Gebirgen und spärlicher Vegetation liegt recht unerwartet ein kleines Stück Sandwüste mit einer Größe von lediglich 13,6km², wovon knapp 1km² unter Schutz steht. Diese entstand durch einen interessanten physikalischen Effekt. Eine Einkerbung in den Bergen erhöht die Windgeschwindigkeiten dermaßen (Venturi-Effekt), dass zermahlener Navajo-Sandstein mitgerissen wird. Im Tal hat die Luft mehr Platz und so verringert sich die Windgeschwindigkeit wieder und der Sand wird hier abgelagert.
Der 1963 gegründete Park hat nur etwas über 50.000 Besucher pro Jahr, wird aber in den letzten Jahre immer beliebter. Besonders für Fotografen ist dieses Stückchen Land ein Eldorado, auch wenn die Dünen eher orange als pink wirken.
Erster Anlaufpunkt sollte das Visitorcenter sein (GPS Koordinaten vom Parkplatz: 37.037032, -112.731200). Hier gibt es neben Sanitäreinrichtungen einen großen Parkplatz. Der Ganztageseintritt von $8 pro Fahrzeug (Stand 2018) kann hier ebenfalls bei einem Parkranger bezahlt werden.
Direkt neben dem Visitorcenter befindet sich auch ein Campground mit 22 Campingplätzen, Duschen und eine “waste disposal sites”. Derzeit (2018) kostet eine Übernachtung $20 und ist sicherlich eine tolle Alternative um sowohl den Sonnenunter- als auch den Sonnenaufgang ohne viel Aufwand zu erleben. Denn der Campingplatz liegt wirklich direkt neben den Sanddünen.
Gleich neben dem Parkplatz befindet sich eine teilweise wind- und sonnengeschützte Aussichtsterrasse mit Sitzbänken und Hinweistafeln. Dadurch, dass diese etwas erhöht ist hat man einen wunderbaren Rundumblick (das Panoramabild weiter oben ist hier entstanden). Für Leute die sich keinen Sand in den Schuhen einfangen wollen, ist das sicher der richtige Ort um den Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang zu beobachten.
Im vorderen Bereich der Sanddünen findet sich auch noch etwas Vegetation die sich ihren Weg durch den Wind und Sand kämpft. Wer hier am Rand, parallel zur Straße aufmerksam entlang läuft wird die eine oder andere wunderbare Entdeckung machen können. Von kleinen Käfern bis hin zu Mustern die der Wind im Sand hinterlässt.
Und vielleicht hat man sogar Glück und kann eine der sehr seltenen “Coral Pink Sand Dunes tiger beetles (Cicindela albissima)” sehen. Wie der Name schon verrät lebt diese bedrohte Tierart ausschließlich in dieser Umgebung.
Ab auf die Dünen
Wenn man die Ausdauer dazu hat, kann man weiter in Richtung Gebirge laufen. Hier werden die Dünen deutlich höher, aber auch der Sand tiefer. Es ist ganz schön mühsam hier auf die Dünen hinauf zu klettern. Die Aussicht und der Spaß entschädigt allerdings für die Anstrengung.
Ein guter Tipp ist die Schuhe auszuziehen, denn dann geht das Dünenklettern leichter von den Füßen. Aber auch dann gilt die Dünenregel Nr. 1: ein Schritt hinauf, zwei Schritte hinunter.
Recreation mitten in der Natur
Eine Besonderheit dieses Parks ist, dass er für ATV’s freigegeben ist. Wer will kann hier also mit den Fahrzeugen quer über die Dünen rasen. Alternativ dazu lässt es sich auch wunderbar von den Dünen hinab rutschen. Viele Familien nutzen diesen Ort auch Abends zum Grillen und ihre Kinder zum Spielen.
Dadurch kann es natürlich besonders am Wochenende sehr laut sein, was etwas die Stimmung vor Ort zerstört. Davon sollte man sich aber nicht zu sehr stören lassen und einen der Trails durch das Gebiet erwandern um etwas Ruhe zu finden.
Ruhe und Abgeschiedenheit
Wer wie wir noch etwas mehr Ruhe von den Touristen und ATVs haben will fährt vom Visitor Center die Straße (43) Richtung Norden wieder zurück und bleibt bei einem der unzähligen Haltebuchten stehen. Hier kann man querfeldein in die Dünen gehen. Je weiter man dabei Richtung Osten fährt, desto grüner wird die Wüste.
Eine Haltebucht mit asphaltiertem Parkplatz an dem auch einige Infotafel stehen findet ihr hier: 37.053558, -112.713136
Direkt an den Parkplatz grenzt eine große Düne hinter der man, nachdem man sie erklettert hat einen wunderbaren Ausblick auf die Sandwüste hat. Hier lassen sich die letzten Sonnenstrahlen wunderbar bei einem Picknick genießen.
Ratschläge zum Fotografieren
Fotoausrüstung die ich in den Sand Dunes verwendet habe:
- Canon EOS 700D* (Nachfolger: Canon EOS 750D*)
- Weitwinkelobjektiv Canon 10-18mm 4.5-5.6*
- Stativ Rollei C5i Carbon*
- Rucksack Lowepro Flipside 400 AW*
Tipp 1:
Die Coral Pink Sand Dunes sind kein Ort an dem man zu Mittag sein sollte. Am besten ist natürlich das Licht vor dem Sonnenunter- oder Aufgang. Beim Sonnenuntergang solltet ihr beachten, dass die Sonne schon vorher hinter den Bergen verschwindet. Also ruhig ein bisschen früher da sein und die Landschaft genießen.
Tipp 2:
So eine Landschaft verführt dazu ein Panorama zu machen. Mit dem Handy ist das schnell erledigt, aber ihr werdet keine sonderliche Freude damit haben. Euch fehlt das Verhältnis. Sorgt also dafür etwas im Bild zu haben dessen Größe jeder einschätzen kann (Mensch, Rucksack, Auto, etc.).
Versucht außerdem mal nicht alles ins Bild zu bekommen sondern euch auf Ausschnitte zu beschränken. Diese sind meist deutlich interessanter als das Gesamtbild.
Tipp 3:
Runter auf den Boden! Gute Bilder entstehen oftmals durch ungewöhnliche Perspektiven die der menschliche Betrachter nicht täglich sieht. Gerade hier in den Sanddünen spielt sich viel am Boden ab. Achtet auf Kleinigkeiten wie Muster die vom Wind und Pflanzen erzeugt werden. Vielleicht läuft euch ein kleiner Käfer über den Weg und zieht seine Spuren im Sand. Motive gibt es genug – man muss nur genau hinsehen und etwas Körpereinsatz zeigen.
Tipp 4:
Auf Grund der Lage ist es hier oftmals sehr windig. Das verträgt sich natürlich nicht gut mit elektronischen Geräten. Eure Kamera wird die paar Sandkörner verkraften solange ihr keine Objektive wechseln müsst. Das könnte in mitten der Sanddünen kritisch sein. Daher unbedingt vorher überlegen welche Objektive ihr verwenden werdet.
Tipp 5:
Gehört irgendwie zu Tip 4. Sandkörner sind extrem hart und zerkratzen so gut wie alles. Bitte diese daher nicht auf der Frontlinse oder eurem Display herumwischen. Am besten ihr reinigt eure Kameraausrüstung bereits vorher. Danach solltet ihr sie zuerst mit einem Blasebalg* oder einem Pinsel vorsichtig vom Sand befreien bevor ihr die Oberflächen mit einem Tuch abwischt.
*Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links (Partnerlinks). Wenn ihr etwas über diesen Link kauft erhalten wir einen kleinen Betrag mit dem ihr diesen Blog unterstützt. Euch entstehen dafür keine Kosten und auch die Preise sind gleich. Danke für deine Unterstützung 🙂
Hinterlasse einen Kommentar